Die Situation
Du stehst auf der Matte, mitten im Training, und die Übung will einfach nicht klappen. Du siehst Dich um und bemerkst, dass es bei den anderen scheinbar mühelos aussieht. Der Gedanke schleicht sich ein: „Warum kann ich das nicht? Warum bin ich nicht so gut wie die anderen?“ Du merkst, wie sich Frust in Dir breitmacht, und vielleicht beginnst Du sogar, hart mit dir selbst zu reden.
Von klein auf wirst du darauf getrimmt, Dich zu vergleichen – in der Schule, bei der Arbeit, in den sozialen Medien. Es wird Dir beigebracht, Dich an anderen zu messen, nach den Besten zu streben und nie zurückzufallen. Dieses Muster setzt sich oft auch in den kleinen Momenten des Alltags fort, sogar im Kampfkunst-Training, welcher für Dich ein Ort des Loslassens vom Alltag sein soll.
„Halt kurz inne..
Atme tief durch. Dieser Moment, in dem Du Dich selbst infrage stellst, ist ein Wendepunkt. Er ist nicht dazu da, um Dich zu entmutigen, sondern um Dich daran zu erinnern, dass Wachstum ein Prozess ist – ein langsamer, stetiger Prozess, der manchmal unter der Oberfläche geschieht.
Denke wie ein Farmer
Ich selbst bin auf einem Bauernhof aufgewachsen. Meine Kindheit war geprägt von Beobachtungen der Natur.
Stell Dir einen Bauer vor, der auf seinem Feld arbeitet. Er sät die Samen, pflegt den Boden, bewässert und wartet geduldig, Tag ein, Tag aus.
„Er schreit die Pflanzen nicht an, wenn sie nicht schnell genug wachsen.“
Er weiß, die Natur hat Ihre eigene Zeit.
Er gibt der Saat keine Schuld daran. Genauso kannst Du Dir erlauben, Dir Zeit zu geben. Die besten Ergebnisse entstehen nicht durch Druck und Ungeduld, sondern durch stetige, liebevolle Pflege.
Im Training und im Alltag gibt es Zeiten, in denen sich der Fortschritt unsichtbar anfühlt. Doch ein Baum wächst erst unter der Erde, bevor er sichtbare Zweige und Blätter bildet. Wachstum findet oft im Verborgenen statt.
Die Momente des Zweifels und der Frustration sind in Wahrheit Chancen um Selbstmitgefühl, Geduld und Beharrlichkeit zu lernen.
Reiß Deine Pflanze nicht aus, bevor sie eine Chance hatte zu wachsen
Kein Gärtner würde eine Pflanze aus der Erde reißen, weil sie nicht sofort blüht. Doch genau das tun viele von uns mit sich selbst.
Wir erwarten sofortige Ergebnisse, sofortigen Erfolg, und wenn das nicht eintritt, verlieren wir die Hoffnung. Aber Wachstum braucht Zeit. Es erfordert Pflege, Geduld und einen klaren Blick.
Gib Dir die Chance, Dich zu entwickeln, die ersten Wurzeln zu schlagen und langsam an Stärke zu gewinnen.
Lass nicht zu, dass ein Moment des Zweifels Deine ganze Reise beendet. Glaube daran, dass etwas Gutes heranwächst – selbst wenn du es noch nicht sehen kannst.
Oft ist es nicht die Geschwindigkeit, die zählt, sondern die Richtung, in die Du Dich bewegst. Und es ist gut so, wie es ist.
Die Natur vergleicht die Rose nicht mit dem Baum – sie lässt beide auf ihre eigene Weise blühen.
Entferne gedankliches „Unkraut“
Stärke Dein Selbstbewusstsein durch Gedankentausch.
Ich möchte Dir jetzt ein mächtiges Tool in die Hand geben.
Die Art und Weise, wie Du mit Dir selbst sprichst, bestimmt die Qualität Deines Selbstbewusstseins und Deines Lebens. Oft sind wir uns nicht bewusst, wie sehr unsere inneren Dialoge unsere Stimmung und unser Handeln beeinflussen. Aber genau hier liegt die Chance für Veränderung.
Mach Dir im Alltag bewusst, welche Gedanken Dich stärken und welche Dich schwächen. Indem Du das gedankliche Unkraut entfernst und es durch stärkende Überzeugungen ersetzt, kannst du ein kraftvolleres Selbstbild aufbauen.
Ein Gedankentausch hilft dir dabei, diesen Prozess in kleinen, machbaren Schritten anzugehen:
Stell Dir vor, du ertappst Dich bei einem negativen Gedanken wie „Ich kann das nicht.“
Anstatt Dich davon entmutigen zu lassen, mach einen ersten kleinen Schritt: Ersetze ihn durch:
„Ich kann das noch nicht.“ Das öffnet Dir die Tür für die Möglichkeit des Lernens.
Dann geh weiter: „Ich lerne Schritt für Schritt.“
Hin zu: „Ich bin bereits auf dem Weg, das zu können.“
Schließlich fühlst du dich vielleicht bereit zu sagen: „Challenge accepted!“ 🙂
Probiere das einmal selbst aus.
Nimm einen Gedanken wie „Ich bin zu langsam“ und ersetze ihn. Z.B. dadurch: – „Ich wachse in meinem Tempo.“ – „Ich bin schnell genug“.
Mit jedem bewussten Gedankentausch öffnest du dich für neues Wachstum und schaffst Raum für positive Entwicklungen in deinem Leben.
Wichtig ist, dass du nur so kleine Schritte gehst, wie du sie auch wirklich fühlen und glauben kannst.
Oft ist der Sprung von „Ich kann das nicht“ zu „Natürlich kann ich das!“ zu groß. Dein Geist wird diesen großen Sprung nicht akzeptieren, weil Deine Emotionen ihn nicht mittragen. Hier kommt der Gedankentausch ins Spiel – in kleinen, machbaren Schritten, die sich realistisch anfühlen.
Spüre bei jeder neuen Aussage bewusst in Dich hinein und beobachte, wie es sich anfühlt, einen etwas positiveren Gedanken zu denken. Es geht nicht nur um Worte; es geht darum, zu fühlen, wie jeder Gedanke in Dir wirkt. Nimm wahr, welche alten Überzeugungen oder Gefühle noch im Weg stehen.
Dieser Prozess ist oft nicht so einfach, wie er klingt. Nimm Dir Zeit dafür und sei geduldig mit Dir selbst. Unsere Denkmuster sind tief verankert und können zäh sein. Doch je bewusster und systematischer Du vorgehst, desto leichter wird es mit der Zeit.
Wenn Du mehr über diesen kraftvollen Ansatz lernen möchtest, werde ich in einem kommenden Artikel eine detaillierte Anleitung dazu schreiben. Denn der Gedankentausch ist ein Tool, das dir helfen kann, Schritt für Schritt ein stärkeres und positiveres Selbstbild zu entwickeln.
Meine Einladung an Dich
Du musst nicht alles sofort beherrschen, und Du musst auch nicht perfekt sein. Was zählt, ist der Mut, immer wieder aufzustehen, weiterzumachen, zu lernen und Dich Schritt für Schritt zu entwickeln.
Gerade dann, wenn es schwer wird, wächst Du am meisten.
In unserer Akademie begleiten wir Dich dabei. Sieh Rückschläge nicht als Hindernisse, sondern als wertvolle Teile Deines Weges.
Denn am Ende zählt nicht, wie schnell du das Ziel erreichst, sondern dass du den Weg bewusst und mit Freude gehst – Schritt für Schritt, in deinem eigenen Tempo.
Denke wie ein Bauer
- Schrei die Ernte nicht an
- Gib der Ernte nicht die Schuld, dass sie nicht schnell genug wächst
- Reiße die Pflanzen nicht aus, bevor sie eine Chance hatten zu wachsen
- Wähle die besten Pflanzen für den Boden
- Bewässere und dünge
- Entferne Unkraut
- Denke daran, dass es gute und schlechte Saisons geben wird – du kannst das Wetter nicht kontrollieren, nur darauf vorbereitet sein
Author: Thomas Luber
Regensburg