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Ist Kampfsport Selbstverteidigung?


Was ist Ihre Intention?

Wir lieben alle Arten der Kampfkünste und betreiben diese selbst mit voller Leidenschaft (Martial Arts Systematics Regensburg Art + Weapons), doch es ist zu bedenken: Selbstverteidigung unterscheidet sich klar vom Kampfsport, oder der Kampfkunst. In den beiden zuletzt genannten möchte man den Zweikampf, als Kunst oder im Wettkampf, mit Freude ausleben. Das eigene Ego soll damit entweder hervorgehoben, oder was ehrenvoller wäre, besiegt werden. Es geht im Kampfsport meist um Leistung, Wettkämpfe und Pokale, oder auch „nur“ um Gesundheit, Spaß und Fitness.

Natürlich muss nicht jeder der KampfSPORT macht, auch Wettkämpfe bestreiten. Und selbst wenn, sind diese Wettkämpfe nicht mit dem Thema „Selbstverteidigung“ zu vergleichen. Dazu gleich mehr.

In der KampfKUNST (WING TAI – ART) spielt hingegen überwiegend die Entfaltung, philosophische Entwicklung, sowie der Spaß an großer Bewegungsvielfalt eine Rolle und weniger der „Leistungsdruck“. Öffentliche Wettkämpfe interessieren in der Kampfkunst darum niemanden primär, um sich gut zu fühlen. Da man u.a. gemerkt hat, dass dieses Leistungsdenken früher oder später zu Frust und Zwängen führt.

Man feiert deshalb vielmehr die Faszination an ständig Neuem und der Verbesserung des Alten, um gemeinsam zu wachsen. Ohne dem Hintergrund, etwas beweisen zu müssen.


Wettkämpfe und SV?

In vielen Kampfkünsten gibt es, wegen diesen unterschiedlichen philosophischen Ansätzen, im Gegensatz zum Kampfsport, keine öffentlichen Wettkämpfe. Des Weiteren auch deshalb, weil vor allem im weit fortgeschrittenen Stadium viele Dinge trainiert werden, die man nicht, oder nur sehr bedingt, sportlich „sparren“ kann. Also Dinge, die sehr stark verletzen oder gar töten würden, wenn sie eintreffen. Unter Wettkampfstress sind diese Dinge nicht immer zu kontrollieren, oder man traut sie sich, zu Recht, nicht auszuführen. Darum hat hier die Charakterschulung auch so einen hohen Stellenwert.

Auch Boxhandschuhe, Schoner und Helme sind für die Ausführung vieler Techniken hinderlich und herkömmliche Schutzausrüstung ist meist da nicht gepolstert, wo es für die Kampfkunst wichtig wäre. Darum trägt man sie in Kampfkünsten, die ihren Ursprung in einer Kriegskunst haben, eher wenig. Die Gesundheit hat in einer guten Schule immer Vorrang, darum werden viele Techniken abgeschwächt trainiert.

Oft sind die Ursprünge der waffenlosen Kampfkunst vom Kampf mit den Waffen (Kriegskunst) abgeleitet und gnadenlos. Dies ist aus Kampfkunst-Sicht notwendig, da man hier nicht in Gewichtsklassen denkt und dieses Ungleichgewicht ausgleichen muss. In der Selbstverteidigung verhält es sich zwar ähnlich, aber dennoch sowohl mit großen, als auch subtilen Unterschieden.

Was würde ein Selbstverteidigungs-Spezialist tun? Dieser meidet den Kampf um jeden Preis und kämpft nur in der Not. Er/Sie würde also den Wettkampf-Ring verlassen, sobald der Gegner den Ring betritt, was jedoch nichts mit „feige sein“ zu tun hat. Sondern er verändert Raum und Zeit, um die Gesundheit und den Frieden zu wahren. Solange es einen Ausweg gibt, ist für ihn die Flucht dem Kampf vorzuziehen, obwohl er im Kampf geschult ist. Denn er weiß, das selbst wenn er gewinnt, es Schaden anrichten kann. Übrigens benötigt man, um „feige“ zu sein, eine gewisse Intelligenz und sogar Mut.

Womit wir zum Hauptunterschied kommen:


Selbstverteidigung ist für alle, die nicht kämpfen wollen.

Also: Ein Praktizierender echter Selbstverteidigung würde aus unserer Sicht den Kampf, wann immer möglich, vermeiden. Doch wenn es sein muss, wird er mit allen Mitteln kämpfend und hart, aber flüchtend agieren.

Es geht um RESISTENZ und nicht darum, die eigene Macht zu demonstrieren oder den großen Kämpfer raushängen zu lassen, was eher dem Schläger gleich kommt. Selbstverteidigung bedeutet für uns im Martial Arts Systematics Regensburg also vielmehr eine dosierbare Kombination aus Kampf und Flucht. In Verbindung mit einer authentischen Rhetorik. Letztere ist eine große Hilfe um Hemmungen und Blockaden zu lösen, um im Ernstfall aktiv zu werden.

Ein gesunder Mensch, aus unserer Sicht, hat Hemmungen, jemanden mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. Die meisten haben schon ein Problem damit, einen Fremden zu schubsen. Selbst jemand der Wettkampfsport-Erfahrung hat (und die hatten wir im Leben genügend), kann diese Hemmung auf der Straße, ohne Schutzausrüstung, empfinden. Das zeugt nur von gesundem Verstand. Denn Kampfkünstler und Sportler sind, bis auf manche Ausnahmen, Ehrenmänner und Frauen. Selbst wenn Sie großes Können haben, setzen sie es nicht ohne weiteres ein, denn sie sind sich der Folgen bewusst.


Zwischen-Fazit:

Das sind die groben philosophischen Gründe, weshalb Kampfkunst und Kampfsport, egal wie effektiv, von der Selbstverteidigung abzugrenzen sind. Auch wenn viele diese Begriffe in einen Topf werfen. Die technischen Gründe folgen weiter unten. Selbst wenn man der größte Weltmeister ist, der jeden KO schlagen kann.. Es geht nicht darum, einfach jemanden umzuhauen. Selbstverteidigung muss vielmehr dosierbar und angemessen sein. Im allerbesten Falle ist sie so anpassungsfähig, dass sie meine Gesundheit, als auch die des Angreifers, bestmöglich schützt. Aber falls kein Weg vorbei führt, trotzdem knallhart und bestimmt ist. Diese Qualität ist in keinem Crashkurs erlernbar.

Wir haben in der Jugend selbst diese subtilen Erfahrungen gemacht, die auf psychischer Ebene ablaufen. Obwohl wir auf sportlichen Karate-Wettkämpfen teilnahmen und uns mit anderen Kampfsportlern anderer Stile austauschten und schon immer wie Freaks trainierten, hatten wir in unserem jugendlichen Leichtsinn damals keinen ausgereiften Plan von der etwas anderen Realität auf der Straße. Wir dachten es sei das Selbe. Dies wurde erst bewusst, als der Ernstfall tatsächlich eintrat und es keineswegs so leicht war.

Die Sparring- und Wettkampf-Moves halfen auf der Straße nur bedingt, da sie für eine andere Situation gemacht sind. Nämlich dafür, sich zu messen und nicht zur Verteidigung. Sie sind zudem eher schwer dosierbar und können sogar lächerlich wirken, wenn man nicht sofort gnadenlos reingeht, oder man vom Gewicht unterlegen ist. Der Erfolg ist zwar nicht ausgeschlossen, wenn es der Moment zulässt, man die große Ausnahme ist, oder man sowieso stärker ist. Ansonsten fordert man den Gegner eher noch heraus und es kommt tatsächlich zum Wettkampf auf der Straße. Und Hand auf´s Herz: Sind Sie überhaupt der Typ für „gnadenloses Reingehen“? Wenn ja, ab wann fängt das bei Ihnen schon an? Und was suchen Sie dann noch auf dieser Seite? Ist das nicht eher die Gedankenwelt eines Schlägers?


Eine Frage der Dosierung. – Sind die Mittel angemessen?

Es geht in der Selbstverteidigung nicht immer um das „Worst Case-Szenario“ und gewiss nicht um die schnellste Art jemanden zu verletzen oder zu töten. Die Techniken im Kampfsport sind häufig nicht dosierbar. Wer also seinen Ellbogen in das Gesicht des Angreifers versenkt, oder seinen Schädel mit einem Wurf auf den Asphalt knallt, nur weil der stark am Arm gezogen hat, wird selbst seines Lebens nicht mehr froh. Ein Duellkampf oder „Sparring“ im Ring darf nicht mit einer Selbstverteidigungs-Situation verwechselt werden. Der Überraschungs- und Schockmoment ist ganz anderer Art als im Ring. Es wird geschrien, gespuckt und mit Gegenständen hantiert. Weder sportliche Gewichtsklassen noch Regeln werden auf der Straße eingehalten.

Auch die berühmte Vorstellung vom Tritt in die Weichteile ist hoffnungslos veraltet und nicht von viel Wissen über die Themen: Balance, Schutzreflexe des Gegners, Winkel, Vorwärtsdruck, Schockmoment und Timing, gekrönt.


Boxen, Ringen, Treten – Tools der Verteidigung?

Ein boxerisches oder ringerisches Verhalten sollte aus unserer Sicht NICHT das sein, was wir (und meist der Gesetzgeber) als „Selbstverteidigung“ verstehen. Auch ein Schläger tut ja genau das. Abgesehen davon gehört die blanke Faust schon aus Verletzungsgefahr an der eigenen Hand, nicht ins Gesicht. Ein Zahn bleibt ein Zahn, auch wenn er in der Hand steckt. Vor 3 Jahren hatten wir genau das im Bekanntenkreis. Dieser hatte sich während einer Verteidigungs-Situation die ganze Rückhand an den Zähnen des Aggressors aufgeschnitten. Der Kampf an sich war zwar beendet, aber er musste ins Krankenhaus und bekam eine Eisenplatte in die Hand eingesetzt. Der Aggressor hingegen stand nach kurzer Zeit, mit „nur“ aufgeplatzter Lippe, einfach wieder auf und ging nach Hause. Es hätte darüber hinaus sogar eine rechtliche Keule von Seiten des Aggressors kommen können, wenn er es darauf angelegt hätte, da man die Art und Weise der Verteidigung als übertrieben auslegen könnte.

Tritte und Kicks finden wir auch wunderschön und können im Einzelfall effektiv sein. Doch auf der Straße sollten sie für den Laien als auch Fortgeschrittenen eher nicht das Mittel der ersten Wahl sein. Hier bringt man seine Balance und Mobilität in Gefahr. Vor allem dann, wenn der Tritt aus den verschiedensten möglichen Gründen nicht seine gewünschte Wirkung erzielt und Masse mit Druck auf einen zustürmt. Vor allem überraschende Angriffe sind schwer mit Tritten zu entgegnen, da Sie erst Ihre Balance finden müssen, psychisch wie physisch.

Die Erfahrung zeigt auch, dass man in einer Angst-Situation lieber mit den Füßen am Boden ist.


Was also tun?

Wir im „Martial Arts Systematics Regensburg Protection“ gehen den Weg, die Mechanik des Aggressors systematisch zu manipulieren, der Härte des Angriffs und der eigenen Angst angepasst. Selbst das kostet Überwindung und es muss ernsthaft trainiert werden. Die Wahl der Mittel ist hier ausschlaggebend, um die Angriffs-Motivation zu nehmen, die eigene Balance zu erhalten, aber die des Aggressors zu rauben. Flüchtend zu kämpfen (auch wenn nötig mit aller Härte) entspricht dem Gedanken der „Verteidigung des Selbst“ am besten, auch vor dem Gesetz. Ähnlich jemanden, der seinen Finger in den Ventilator hält. Keiner zwingt ihn, seinen Finger rein zu stecken. So muss auch niemand einen anderen angreifen.


Wenn der Mensch durchkommt.

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass sogar manche Weltklasse- Boxer, wenn Sie sich außerhalb des Rings spontan streiten, sie anfangen zu ringen, greifen und schubsen..? Tja, wie kann das sein? Weil diese Reaktionen menschlich sind. Und hier geht es nicht um die Begriffe „Boxer“, „Ringer“, „Martial Arts Systematics Regensburg“ oder „Karate“. Es ist auch nicht die Rede von „besser“ oder „schlechter“. All das sind starke Kampfsportarten und Künste mit hohem Wert. Es geht nicht darum etwas schlecht zu machen. Sondern um das was menschlich ist und mit welcher Gewohnheit man in einer Situation konditioniert ist. Natürlich gibt es wie überall auch Ausnahmen.

Selbstverteidigung befasst sich mit diesen Alltagssituationen und nicht mit sportlichem Wettkampf.


Was Sie über Rethorik wissen sollten. 

Rhetorik sollte nicht gekünstelt wirken, sondern authentisch sein und die eigene Angst reduzieren. Sie sollten das spürbar meinen was Sie sagen. Was bei dem einen abschwächend wirkt, empfindet ein anderer als motivierend. Jemand der Streit sucht, angetrunken ist, Drogen genommen hat oder einfach einen extrem schlechten Tag hatte, lässt sich auch mit angelernten psychologischen Phrasen nicht beschwichtigen. Vielleicht kennt er diese ja selbst, weil es mittlerweile überall im Netz beschrieben wird.

Wenn es die Situation erlaubt, ist es immer Wert zu versuchen den Moment sprachlich zu entschärfen. Meist ist dazu aber keine Zeit, oder es verändert die Einstellung des Aggressors nicht. Zudem sollten Ihre Techniken zu Ihrer Stimmung und auch zu Ihrer Stimme im Einklang sein. Das bedeutet:

Ist schon Ihre Stimme zögerlich, wird es auch Ihre Technik sein.


Tradition und Titel haben auf der Straße keinen Wert.

Niemanden interessiert es unter Zorn und Gewaltsucht, ob Sie einen Schwarzgurt besitzen oder einen Pokal gewonnen haben. Wenn Sie dies auf der Straße aussprechen, kann das eher lächerlich wirken, oder sogar zu noch mehr Gewalt herausfordern, als abschrecken. Wer sagt auch, dass gerade in der heutigen Zeit der Aggressor nicht auch einen „Titel“ hat? Challenge accepted!?


Vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen.

WICHTIG: Man sollte in der Selbstverteidigung, im Gegensatz zur Kampfkunst, eine Vielfalt an Techniken vermeiden. Unter Angst und Stress ist man froh, nicht viel entscheiden zu müssen. Wenig gegen Vieles macht hier bedeutend mehr Sinn. „Martial Arts Systematics Regensburg Protection“ z.B. ist ein lebendiges Konzept, welches auf „Reizbausteinen“, Verhalten, Prinzipien, Taktik und Strategie basiert.

Frei von allem Unwesentlichen hat die Anpassung an die Situation oberste Priorität. 

Uns ist zum Schluss nur wichtig, dass Sie sicher sind und gesund nach Hause kommen.


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