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Stell Dir die richtigen Fragen.

 

Wonach strebst Du?

Was man unter „dem besten Kampfsystem oder Kampfstil“ versteht, ist wohl sehr individuell gefächert. Jeder hat seine eigene Intention weshalb er oder sie in die Welt der Kampfkünste eintaucht. Von dem Wunsch sich verteidigen zu können, mehr Selbstvertrauen zu erreichen, über Fitness hinweg, oder einfach nur aus blanker Faszination an der Kampfkunst.

Selbstverteidigung erleben RegensburgDie unterschiedlichen Kampfstile und Systeme bewegen sich auf unterschiedlichen Schwerpunkten. Da gibt es solche, die sich auf die Gesunderhaltung des Körpers und der Psyche verschrieben haben. Wieder andere streben nach besonderer Härte, was unabdingbar den körperlichen Verschleiß nach sich zieht, andere haben Fitness als den Hauptkern Ihrer „Philosophie“ und dann gibt es noch die vielen Stile bei denen sich alles um das Thema Selbstverteidigung dreht.

Manch einer sucht den sportlichen Wettkampf, andere hingegen lieben die Vielfalt und das ständig Neue an der ursprünglichen Kampfkunst. Die Einen suchen Macht, Überlegenheit und Kontrolle, die anderen streben nach Harmonie.


 

Gefährliches Halbwissen

Ich hatte schon einige in meiner Schule, die zwar im Vorfeld nach einem bestimmten Stil gesucht haben. Aber wie auch immer der Name eines Stils lauten mag. Sobald ich den „Suchenden“ frage, was er sich darunter vorstellt und was er sich erwartet, bekam ich noch nie eine halbwegs gut orientierte Antwort. Mehr als oberflächliche Vorstellungen über einen Stil gibt es selten und die meisten schränken sich schon ein, bevor sie beginnen. Die meisten folgen blind einem „Trend“ in dem Irrglauben, man müsse sich nicht weiter informieren, da es andere für einen schon getan haben.

Tatsächlich ist das einzige was bei einem „Trend“ klar ist das, dass das Marketing gut ist.

Wie kann es denn sein, dass man etwas lernen will von dem man fast nichts weiter weiß als den Namen dessen? Kennst Du den Begründer des Systems? Was ist die Philosophie dahinter?

Ist es, weil man es mal im Kino oder auf Youtube gesehen hat? Weil man mal davon gelesen hat? Oder von Freunden gehört? Vielleicht klingt auch einfach der Name nur exotisch. Oder man will immer das machen was alle cool finden. Immer wenn etwas im Trend ist, beschäftigt man sich damit. Menschen sind eben bequem, so sind auch Ihre Entscheidungen. Nachforschen und Vergleichen kostet Arbeit und Mühe. 


 

Wem willst Du folgen?

Kampfsport erleben in RegensburgWenn Du den Begründer einer bestimmten Kampfkunst nicht kennst, oder anders, Dir die Philosophie und der Sinn nicht bekannt sind, die der jeweilige Begründer mit seinem System verfolgt hat, wird es schwer zu finden was Du suchst? 

Die wenigsten wissen, dass es einen Gichin Funakoshi im Shotokan- Karate gab, einen Jigoro Kano im Judo oder einen Imrich Lichtenfeld im Krav Maga. Aber noch weniger wissen, was diese eigentlich mit Ihrem Tun für Gedanken verfolgten. Wenn Du die Geschichte nicht kennst wie sich ein Kampfstil entwickelt hat, basiert die ganze Entscheidung auf subjektiven und oberflächlichen Gesichtspunkten.

Dann kann es passieren, dass Du z.B. Selbstverteidigung lernen willst, aber letztlich etwas machst, das nie dafür gedacht war. Etwas, dass z.B. aus dem Militär entspringt, hat mit Selbstverteidigung wenig zu tun. Auch sogenannte Gesundheitsstile sind dafür meist untauglich. Weil die Intention jeweils eine andere war und ist. Mehr dazu gleich. 


 

Die Unterschiede – Begriffe und Bedeutungen

Kennst Du den Unterschied zwischen Selbstverteidigung, Kampfsport und Kampfkunst? 

Selbstverteidigung:

Kampfsport und Kampfkunst RegensburgIn der Selbstverteidigung möchte man nicht kämpfen. Man möchte „sein Selbst“ verteidigen. In der Selbstverteidigung sollte man weder boxen, noch ringen oder treten. Keinesfalls darf man in der Selbstverteidigung hunderte von verschiedenen Abwehren gegen hundert verschiedene Angriffe lernen. Techniken stehen hier weit
unter dem Verhalten.

Angst, Stress und gegnerischer aggressiver Druck werden Dich alles vergessen lassen. Sinnvoll ist hier nur ein einziges gutes Konzept zu haben. Ich wiederhole: Ein Einziges, an welches man sich zu jeder Tages und Nachtzeit erinnert und das auch unter Stress wie im Schlaf abläuft. Es muss ein Kampf-Konzept sein, das die meisten Angriffe gegen Dich abdeckt. Und obwohl es technisch immer gleich ist, muss es taktisch anpassungsfähig sein.

Kurz gesagt, in der Selbstverteidigung geht es um die Spezialisierung und extremer Ausarbeitung von „Wenig gegen Vieles„!

Mehr dazu kannst Du hier lesen.



Kampfsport:

Was ist Kampfsport? Den Begriff Kampfsport hat es traditionell nie gegeben. Kampf war nie Sport. Manche Kampfsportarten sind heute eine Art „kastrierter Kampfkünste“. Es wurden Regeln eingeführt, Punkte werden für oberflächliche Treffer vergeben, und viele „gefährliche Techniken“ wurden im Wettkampf verboten. Im Wettkampf dreht sich alles hauptsächlich um die „Leistungsmaschine Mensch“. Hier fanden viele Spezialisierungen in eine Richtung statt. Ursprüngliches Wissen der Kampfkünste wird hierbei über Generationen hinweg wegen der Versportlichung und Spezialisierung vernichtet. Mittlerweile geht die Entwicklung hier wieder zu blutigeren Wettkämpfen zur Belustigung der Zuschauer. Auch diese „Schläger“- Philosophie und das „zur Schau stellen“ des eigenen Egos widerspricht dem eigentlichen Sinn der Kampfkünste.

Denn Kampfkunst ist nicht zum Verschleiß des eigenen Körpers gedacht, sondern zum eigenen Erhalt. Die Wettkämpfe im Kampfsport dienen in erster Linie zur Befriedigung des eigenen Egos, um zu zeigen dass man „besser“ ist als jemand anderes. Kampfkunst, auf hohem Niveau betrachtet, geht nicht solch einen Weg. Der Schläger oder der Sportler sucht und will den Kampf und den Vergleich, der Kämpfer aber wahrt den Frieden. Ein Kämpfer lernt kämpfen mit dem obersten Ziel, nicht kämpfen zu müssen.

Kampfkunst:

Kampfkunst ist die Kunst ganzheitlich und vielfältig zu kämpfen. Um geistige und körperliche Grenzen oder Ketten zu sprengen. Kampfkünste entstanden weil gekämpft werden MUSSTE. Jenseits von Gewichtsklassen und Regeln. Um das eigene Überleben zu sichern oder das seiner Familie. Es ist ähnlich wie in der Selbstverteidigung, jedoch steht hier die individuelle Entfaltung im Mittelpunkt. Zudem der Gesundheitsaspekt und vor allem die geistige Weiterentwicklung. Kampfkünstler, das waren schon immer Menschen wie Du und ich. Meist Menschen die den ganzen Tag Ihrer Arbeit nachgingen, Menschen die unterdrückt wurden oder um Ihr überleben kämpften. Bauern, Seefahrer, Sklaven..

Das hat jedoch mit heutiger Selbstverteidigung nurmehr wenig zu tun.

Der waffenlose Kampf entstand also mitunter auch durch den Kampf mit Waffen oder Werkzeugen, die man tagtäglich nutzen musste. Man verteidigt sein Leben oder seine Freiheit nicht mit der bloßen „leeren“ Hand, sondern schließt diese wenn möglich um einen Gegenstand, am besten geschärft. Verliert man jedoch die Waffe im Kampf oder wird man überrascht, so muss man ohne Waffe das Beste geben können. Über Generationen hinweg entstand dadurch eine enorme Wissenschaft um den Kampf.


Kampfkunst = Philosophie, Vielfalt und Gesundheit.

In vielen Kampfkünsten kam mit der Zeit und neben der Notwendigkeit „kämpfen zu müssen“ oft auch der Gesundheitsaspekt hinzu. Dahingehend wurden manche Kampfkünste ergänzt oder haben sich so weit verändert, dass sie nun sogar ihren Schwerpunkt in der Aufrechterhaltung und Stärkung der (nicht nur physischen) Gesundheit haben. Dies ist jedoch keinesfalls zu verwechseln mit dem unnatürlichen Leistungsdenken, wie es heute in Fitnesscentern oder im Kampfsport der Fall ist. In der Kampfkunst entstand alles eher aus einem natürlichen und inneren „Wollens“ und „Müssens“ heraus.


 

ZWISCHEN-FAZIT:

Es gibt heute Kampfkünste, die sich hauptsächlich mit dem effektiven und regellosen Beendens eines Kampfes beschäftigen. Und in anderen geht es schwerpunktmäßig um die Stärkung und Aufrechterhaltung der Gesundheit, bis hin zu Heilverfahren. Die Vielfalt in den Kampfkünsten ist ebenso grenzenlos, wie Ihre unterschiedlichen Philosophien.

In der Selbstverteidigung möchte man den Kampf meiden und nur wenn nötig, der Situation angepasst kämpfen. Man wird hierzu also gezwungen.

Im Kampfsport geht es überwiegend um Vergleiche, Wettkämpfe, Titel und Fitness-Trends.

Dann gibt es noch Mischformen, die alles in einen Hut werfen. Davon distanzieren wir uns aber im „Martial Arts Systematics Regensburg“, da wir das als unprofessionell empfinden und bieten der Intention entsprechende Sparten.


 

Die Suche nach dem Ursprung

Alle Kampfkünste entsprangen aus dem selben Ursprung. Der Natur, dem Menschen selbst und seinen Bedürfnissen. Die Mehrheit macht jedoch meist nur einen Teil vom großen Ganzen. Und zwar den Teil, den irgendjemand vor Ihnen am besten fand. Oder die Inhalte, die in einer bestimmten Zeitepoche an einem bestimmten Ort nötig waren. So leuchtet es doch ein, dass man in Gegenden mit sandigem oder matschig rutschigen Boden andere Schrittarbeit und Techniken finden wird, als in Orten mit festem oder steinigem Untergrund.  

Es stammen nicht alle Kampfkünste aus dem Shaolin-Kloster. Sicher ist dort ein enormer Wissensschatz vorhanden, jedoch gab/gibt und entstanden Kampfkünste aus JEDER Region dieser Erde, so auch in Deutschland. Viele sind bereits vergessen oder nur mehr halb überliefert.

In der heutigen Zeit entwickeln sich die meisten Kampfkünste leider aus einem Trend heraus, und nicht mehr aus einer Notwendigkeit. Dies „verstümmelt“ einige Kampfkünste oder bringt solche hervor, die mit dem eigentlichen Sinn der Kampfkunst nichts mehr zu tun haben. Um die Hallen voll zu kriegen, werden kundenorientierte Kurse angeboten. Der Kunde, der noch von nichts eine Ahnung hat bestimmt also in welche Richtung er lernen will und daraufhin werden die Kurse aufgebaut und angepriesen. Dadurch wird die Kampfkunst auch „beschnitten“. Kampfkunst an sich ist nicht kundenorientiert. Kampfkunst ist nur in seiner Gesamtheit und in seinem Ursprung mächtig!

Kampfkunst ist nicht nur für den Kampf, sondern für das tägliche Leben gemacht. Der Kunde ist ein „Schüler“. Wenn die Schüler bestimmen was sie lernen wollen, berauben Sie sich selbst in diesem Moment, weil jeder nur das sieht was er/sie sehen kann. Sie berauben sich damit selbst entweder der Vielfalt oder dem ausreichenden Training, und werden nie über gewisse Grenzen kommen. Viel Wissen wird dem verborgen bleiben, der immer nur das will was er schon kennt, oder eben nicht mehr will, weil er glaubt schon „fertig“ zu sein. Beides ist fatal.


 

Was Du meiden solltest

Was Du meiden solltest:

– Schnell-Lern-Versprechen (nichts was von Qualität ist, ist schnell erlernbar).
– Wenn jemand Selbstverteidigung, Kampfsport und Kampfkunst unter einen Hut wirft.
– Wenn Dir jemand eine Anwendung zeigt, bei der der Angreifer seinen Arm wie eingefroren stehen lässt.
– Starre Messerabwehren ohne Konzept und ohne Schrittarbeit.
– Wenn in einer Schule nur von Techniken geredet wird, aber nie von Prinzipien oder Konzepten. Das führt nur in einen Dschungel ohne Wiederkehr.
– Wenn Du keine Kritik bekommst.


 

FAZIT:

Was die perfekte Kampfkunst für Dich ist wirst Du nur dadurch heraus finden, indem Du Dich intensiv informierst und am Probetraining teilnimmst ohne voreingenommen zu sein. Durch Voreingenommenheit beraubst Du Dich meist selbst. Vergiss nicht, um Kampfkunst zu lernen brauchst Du Jahre. Darum solltest Du vorher wissen was Du machen willst und beständig sein. Wenn Du Vielfalt und Aha-Erlebnisse ohne Ende suchst, bist Du in der Kampfkunst gut aufgehoben. Solltest Du aber nicht viel Zeit aufwenden wollen und es Dir nichts ausmachen über eine bestimmte Zeit nur sehr wenige Techniken, aber in unterschiedlichen Situationen und steigendem Stress zu trainieren, bist Du in der Selbstverteidigung gut aufgehoben.
Wenn es Dir hauptsächlich um Fitness geht, suche Dir eine Kampfkunst-Workout Klasse. 

 

 

 

 

Autor:

Thomas Luber
Schulleiter Martial Arts Systematics Regensburg Kampfkunst Regensburg